Artgerechter Alltag - auch für Auslandshunde
Unter dem Begriff "artgerecht" sind unter Umständen verschiedene Dinge zu verstehen. Deshalb wichtig: sich im Vorfeld informieren, was der Hund bisher kannte, konnte und mag. Tierheim-Mitarbeiter kennen ihre Schützlinge meist mehr oder weniger lange und geben gerne Auskunft, ob mündlich oder bereits in den Beschreibungen auf der Website. Allgemein lässt sich wie so oft keine Aussage treffen, dennoch sollten wir uns als Hundehalter ein paar Gedanken zu den Bedürfnissen unserer anvertrauten Tiere machen. Was unter "artgerecht" alles zu verstehen ist und als Aufgabe für uns zu gewährleisten ist:
Artgerecht in Bezug auf die erste Zeit im neuen Zuhause:
- Ruhe
- Rituale und eine feste (Tages-)Struktur
- Stressreduktion und Stabilisierung
- Verlass und Vertrauen darauf, dass Herrchen/Frauchen wissen, was sie tun und was zu tun ist
- Überforderung vermeiden
- Das Verhalten beobachten
- Bei Fragen einen professionellen Hundetrainer aufsuchen
Artgerecht in Bezug auf emotionale und soziale Bedürfnisse:
- Nähe zum Menschenrudel
- Rückzugsorte ermöglichen
- Bedürfnis nach körperlicher Nähe und Abstand beachten und respektieren
- Wesensartgerecht vorgehen und die Persönlichkeit des Hundes kennen(lernen)
- Tipps von anderen Hundehaltern in Internetforen am besten ignorieren oder gar nicht erst recherchieren ;)
Artgerecht in Bezug auf Auslastung und Entspannung:
- Hunden beides zu bieten oder bieten zu können (hierzu gibt es naturgemäß keine pauschalen Aussagen)
- Klarheit über die "Aufgabe(n)"/Rolle des Hundes innerhalb seines Systems (ggfs. Hilfe von Experten einholen)
- Wesensartgerecht vorgehen und die Persönlichkeit des Hundes kennen(lernen)
Für mehr Hintergrundwissen und Bewusstsein hinsichtlich der natürlichen Verhaltensweisen von (ehemaligen) Straßenhunden empfehle ich die Lektüre des Buchs "Streuner!" von Stefan Kirchhoff (siehe Buchtipps).